| ![[Photo of the Author]](../../common/images/katjasocher.gif)  von  Katja Socher
 <katja(at)linuxfocus.org>
 
 Über die Autorin:
 
 Katja ist die deutsche Redakteurin von LinuxFocus. Sie mag Tux, Film,
    Fotografie und das Meer. Ihre Homepage befindet sich hier. 
 Übersetzt ins Deutsche von:
 Katja Socher <katja/at/linuxfocus.org>
 
 Inhalt:
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| Light, Camera, Action... Kino!![[Illustration]](../../common/images/article254/camera_firewire.jpg)  Zusammenfassung:
 
    Kino ist ein Programm zum Überspielen von Video
    von der Kamera zum Computer, zum Editieren des Films (bisher sind nur ein
    paar grundlegende Feature vorhanden, aber es werden hoffentlich bald mehr
    sein) und zum Zurückspielen auf die Kamera.
    
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Installation
    Kino benutzt das ieee1394 (i-link, firewire) Protokol, um mit deiner
    digitalen Videokamera zu kommunizieren. Zu diesem Zweck brauchst du eine
    Firewirekarte in deinem Computer. Ich selbst benutze die Exsys-6501
    Firewirekarte (www.exsys.de), die sehr gut unter Linux
    funktioniert.
    
     Alle neueren Kernelversionen (ich benutzte 2.4.18) haben IEEE1394
    Unterstützung. Du mußt dazu die folgenden IEEE1394 bezogenen Kerneloptionen
    zur Kernelkompilierzeit einstellen:
    CONFIG_IEEE1394=m
     CONFIG_IEEE1394_PCILYNX=m
     CONFIG_IEEE1394_PCILYNX_PORTS=y
     CONFIG_IEEE1394_OHCI1394=m
     CONFIG_IEEE1394_VIDEO1394=m
     CONFIG_IEEE1394_SBP2=m
     CONFIG_IEEE1394_RAWIO=m
    
    Du findest die Homepage des Firewireteams, das den Kernelcode schreibt,
    unter  http://linux1394.sourceforge.net/. Ich rate jedoch, den Kernelcode
    nicht von dort herunterzuladen, sondern den Code zu benutzen, der bereits in
    den Hauptkernel integriert wurde
    (www.kernel.org) 
    
     Um die Firewirefunktionalität benutzen zu können, muß man
    libraw1394, libavc1394 und libdv installieren. Alle drei sind bei
    sourgeforge verfügbar: 
     sourceforge.net/projects/libdv
    
    sourceforge.net/projects/libraw1394
    
    sourceforge.net/projects/libavc1394
    
    Ich habe libraw1394_0.9.0.tar.gz libdv-0.9.5.tar.gz
    libavc1394-0.3.1.tar.gz  benutzt.
     libdv-0.9.tar.gz geht auch, hat aber einen Bug im mmx
    Code. Man muß die Funktion mmx_ok(void) in der Datei
    mmx.h editieren und so verändern, daß sie immer 1 zurückgibt (return (1);). Version
    0.9.5 hat dieses Problem nicht. 
     Um die Bibliotheken zu installieren, benutzte wie gewöhnlich
    ./configure
     make
     make install
    
    Lade jetzt das Kernelmodul video1394 mit modprobe: 
    
     modprobe video1394 
    
     Laß lsmod laufen und überprüfe, daß die folgenden Module geladen sind:
    video1394 15344 0 (unused)
     ohci1394 17136 1 [video1394]
     raw1394 6896 0 (unused)
     ieee1394 24848 0 [video1394 ohci1394 raw1394]
    
    Es gibt verschiedene Wege, um Module automatisch zu laden, aber die
    einfachste Lösung ist "modprobe video1394" an das Ende der Datei
    /etc/rc.local (redhat/mandrake) hinzuzufügen. 
    
     Schließlich braucht man noch ein device file, das mit den folgenden
     Befehlen erzeugt wird:
    cd /dev
     mknod video1394 c 172 0
     chmod 666 video1394
    
    libraw enthält das Testprogramm testlibraw. Wenn du es laufen läßt und die
    Installation erfolgreich war, solltest du die folgende Ausgabe erhalten:
    > testlibraw
     successfully got handle
     current generation number: 17
     1 card(s) found
     nodes on bus: 2, card name: ohci1394
     using first card found: 2 nodes on bus, local ID is 0, IRM is
    1
    
     doing transactions with custom tag handler
     trying to send read request to node 0... completed with value
    0x23127bac
     trying to send read request to node 1... completed with value
    0x60217dac
    
     using standard tag handler and synchronous calls
     trying to read from node 0... completed with value
    0x04477dac
     trying to read from node 1... completed with value
    0xd37380ac
    
     testing FCP monitoring on local node
     got fcp command from node 0 of 8 bytes: 01 23 45 67 89 ab cd
    ef
     got fcp response from node 0 of 8 bytes: 01 23 45 67 89 ab cd
    ef
    
     polling for leftover messages
    
    Jetzt kannst du kino installieren (für diesen Artikel wurde
    kino-0.5.tar.gz
    benutzt). Man installiert es mit:
    ./configure
     make
     make install
    
     
Überspielen von der Kamera zum Computer (Capture)
    ![[capture your video]](../../common/images/article254/capture_th.jpg) 
 
     Verbinde deine Kamera via Firewire mit deinem PC. Dann stelle deine Kamera
     an, starte kino (in dieser Reihenfolge) und gehe zu "Capture" in kino.
     Du wirst feststellen, daß du nun deine Kamera mit kino steuern kannst,
     du kannst Wiedergabe starten, stoppen, auf Pause stellen, zurückspulen,
    etc.
    
    Wenn du jetzt deinen Film auf den Computer überspielen willst, klicke zuerst
    auf "setup". Du findest eine sehr gute Beschreibung jedes einzelnen Knopfes
    des set up Menüs  im manual (Handbuch) (unter der
    Überschrift Kino Preferences), so daß ich es hier nicht wiederholen werde.
    Ich möchte nur die folgenden Anmerkungen machen:
    Unter file muß man ein Verzeichnis und einen Dateinamen
    angeben. Das Verzeichnis muß bereits existieren. Wenn du vergißt, einen
    Dateinamen zusätzlich zum Verzeichnis anzugeben, wird dein Film nicht auf
    deinen Computer überspielt.
    
    Wenn du die Dialogbox schließt, sollte die angegebene Datei
    auch im Hauptfenster sichtbar sein.
    
    Es gibt die Möglichkeit von auto split capture, was den Film in verschiedene
    Szenen unterteilt, wenn es auch eine Unterbrechung beim Filmen gab und
    normalerweise arbeitet diese Einstellung sehr gut.
    
    Aber für Trickfilme empfehle ich, diese Option abzuschalten,
    da sonst jeder Frame eine Szene ist, womit das Schneiden beinahe unmöglich
    wird.
 Verlasse jetzt das setup Menü.
    
    Wenn du jetzt den roten Knopf drückst, wird dein Film überspielt.
    Gehe jetzt zu "Editor", öffne deinen Film und drücke auf Play, um ihn dir
    anzuschauen!
     
Editieren deines Films
    ![[edit your video]](../../common/images/article254/editor_th.jpg) 
 
    Gehe hierzu in den Editor. Bisher bietet kino nur
    sehr grundlegende Editierfunktionen, aber in vielen Fällen wirst du
    sie wahrscheinlich schon ausreichend finden.
    Gehe zu File und öffne einen existierenden Film. Wenn du mit der linken
    Maustaste auf Frame
    Position klickst (unten rechts), dann wird die momentane Framenummer sowie
    die Gesamtzahl an Frames angezeigt. Du siehst auch die Anzeige eines
    Videospielers und kannst deinen ausgewählten Film abspielen, zurückspulen
    etc.
    Man kann Szenen kopieren, ausschneiden und einfügen.
    
    Herausschneiden von Szenen
    
    Man geht zu dem Frame genau vor der Stelle, ab der man Herausschneiden
    will und splittet die Szene auf (Split Scene), dann geht man zum letzten
    Frame, den man herausschneiden will und splittet die Szene wieder in zwei
    Szenen auf. Jetzt geht man zu der Szene, die man herausschneiden will,
    klickt sie mit der Maus an und klickt dann auf "cut".
    
    Durch Klicken auf "insert file before frame" kann man auch einen weiteren
    Film an den ausgewählten Film anhängen. Der Film muß lediglich dassselbe
    Format und dieselbe Bildgröße etc. haben.
    
     Speichern
    
    Während du noch deinen Film editierst, wäre es unnötig, mehr Speicherplatz
    als nötig zu verwenden. Gehe deshalb einfach zu File-->
    Save as und speichere alles als Playlist. Diese playlist Dateien sind sehr
    kleine xml Dateien. Sie verweisen auf die ursprünglichen AVI Dateien, die
    während des Überspielens auf den Computer erzeugt wurden. 
    
    Wenn du mit dem Bearbeiten komplett fertig bist, kannst du alles in eine
    große Datei auf deiner Festplatte exportieren (nicht save) oder es zurück
    auf deine Kamera spielen. 
    
    Du kannst übrigens auch die Kommandozeile beim Bearbeiten benutzen, die du
    im Interface von kino sehen kannst. Lies das Manual für die zur Verfügung
    stehenden Befehle. 
    
    Timeline
    
    Unter Timeline kannst du eine Liste mit den
    Frames von deinem Film angezeigt bekommen. Wieviele Frames gezeigt werden,
    hängt von dem von dir gewählten Interval ab. Diese Funktion kann dir helfen,
    einen Überblick über den gesamten Film zu bekommen.
     
AVI ist nicht AVI
    Eine Anmerkung zu AVI. AVI ist kein eigenes spezifiziertes Format (wie z.B.
    gif oder jpg). AVI ist ein Containerformat. Kino kann Avi im dv2 und dv1
    Format exportieren und importieren. dv2 ist oft besser, wenn man
    beabsichtigt, den Film noch mit anderen Programmen weiterzubearbeiten.
    Jpeg-encodiertes AVI ist ebenfalls sehr beliebt. Um dv2 AVI in
    jpeg-encodiertes AVI umzuwandeln, kann man  dv2jpg (sourceforge.net/projects/dv2jpg/
benutzen)
     
Export
    Man kann einzelne Standbilder aus dem Film abspeichern,
    man kann den bearbeiteten Film in einer anderen avi Datei abspeichern und
    wenn es deine Kamera erlaubt, dann kannst du den geschnittenen Film auch
    wieder zurück auf deine Kamera überspielen.
     ![[camera VTR setting]](../../common/images/article254/switch.gif) 
 
    
     Export (Überspielen zurück) zur Kamera
    
    Stell zuerst deine Kamera an, starte dann kino und gehe zu
    Export. Auch für den Export des Films zur Kamera
    muß der Steuerknopf deiner Kamera auf "VTR" stehen. Dies mag vielleicht
    überraschend sein, da man diese Einstellung sonst zum Abspielen und nicht
    zum Aufnehmen benutzt, aber es ist so bei den meisten Kameras und definitiv
    bei Sony-Camcordern. 
    
     Selektiere das Panel "IEEE 1394" ![[export to fire wire]](../../common/images/article254/export_ieee1394.jpg) und drücke den roten Knopf, um die Export (Überspiel-)
    Prozedur zu starten.
 und drücke den roten Knopf, um die Export (Überspiel-)
    Prozedur zu starten. 
    
     Exportieren zu einer anderen AVI Datei (nicht nur als Playlist speichern)
    
     Gehe zu Export und selektiere das Panel  "AVI". Hier kann man den Dateityp
     auswählen (dv1 oder dv2). Benutze Typ 2 (dv2), wenn du den Film noch weiter
     bearbeiten willst. Du kannst einen Dateinamen auswählen und durch Drücken
     des roten Knopfes den Exportiervorgang starten. 
    
     Standbilder
    
     Um ein oder mehrere Standbilder aus deinem Film zu bekommen, gehe zu
     Export und wähle den Panel "Still Frames" aus. Hier kannst du einen
     Dateinamen angeben und die Dateiendung setzt automatisch das Dateiformat
     fest. Ich weiß nicht, was für Formate alles unterstützt werdem, aber .jpg
     und .gif funktionieren beide gut. 
    
    Es ist auch möglich, den Sound in eine separate Datei zu exportieren. Aber
    dies habe ich noch nicht getestet, da ich den Sound immer erst nach dem
    Schneiden zu meinen Filmen hinzufüge.
     
Referenzen
    
    
  
 
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